Die Handlung des Films «Sternenberg» (2004) von Christoph Schaub.

Franz Engi kommt nach über 30 Jahren im Ausland zurück nach Sternenberg, ins Dorf seiner Kindheit. Dabei muss er feststellen, dass sich vieles verändert hat. Es leben nur noch wenige Familien mit Kindern im Dorf, deshalb soll jetzt auch die Schule geschlossen werden.

Das ist ein schlimmer Schlag für die kleine Gemeinde, denn wenn die Schule einmal geschlossen ist, werden auch kaum mehr junge Familien mit Kindern zuziehen – und auf kurz oder lang wird es das Dorf als solches nicht mehr geben. Franz entschliesst sich, die Schule und somit auch die Stelle der Lehrerin Eva zu retten und zwar auf ungewöhnliche Weise: Er lässt sich selber als Schüler eintragen. Er behauptet, er habe als Kind nicht genug Zeit gehabt, um zur Schule zu gehen und er wolle jetzt sein ”Recht auf Bildung”einfordern. Und der Trick scheint zu funktionieren. Franz geht als ”ältester Primarschüler der Schweiz” zur Schule und die Klasse erreicht somit die Mindestzahl Schüler, die es braucht, damit die Schule weiterhin finanziert wird. Der ungewöhnliche Schüler bringt in Sternenberg einiges ins Rollen. Der Kontakt zu Eva hat für Franz neben der Schliessung der Schule aber noch eine ganz besondere Bedeutung: Denn Franz hat ein Geheimnis… 

Komödiantisches Melodrama von Christoph Schaub, über einen Rückkehrer, der sich in seinem Heimatdorf als ”ältester Schüler der Schweiz” anmeldet, damit die Dorfschule nicht geschlossen wird.

Filmrollen

Franz Engi (Mathias Gnädinger)
Eva Joos (Sara Capretti)
Walter Jauch (Hanspeter Müller-Drossaart)
Hans Grob (Walo Lüond)
Oskar Freudiger (Daniel Rohr)
Babu Sivaganeshan (Stephen A. Sikder)

Regie (Christoph Schaub)
Drehbuch (Micha Lewinsky)
Produktion (Langfilm)
Musik (Balz Bachmann, Peter Bräker)
Kamera (Peter Indergand)
Schnitt (Marina Wernli)

Der Trailer

Christoph Schaub über Mathias Gnädinger

Mathias Gnädiger hat sich als Franz Engi wohl gefühlt, er hat gemocht wie Franz Engi spricht. Er hat Sternenberg gemocht – den Ort, das Drehbuch. Er hat es geliebt mit Sara Capretti zu spielen, seine alten Schauspieler-Gefährten zu treffen, insbesondere Walo Lüond, aber auch Stephanie Glaser und Ettore Cella. Doch was ihm am meisten Spass gemacht hat, waren die Kinder, die schliesslich seine Klassenkameraden wurden.

Er hat die Kinder beim Spielen unterstützt und er hat mit ihnen herumgealbert. Die Kinder haben ihn geliebt, spielten sich mit ihm frei und lachten sich mit ihm und über ihn einen Schranz in den Bauch. Es war für uns alle eine Sensation zu sehen, wie dieser massige Mann im Schulbank sitzt, eifrig die Hand aufstreckt, nach Aufmerksamkeit der Lehrerin heischt, zu sehen wie er sich schämt weil er an der Tafel vor der ganzen Klasse falsch addiert. Ja, eben der Junge im alten Mann. Dafür lieben die Kinder ihn, dafür liebe ich ihn, dafür lieben die Zuschauer ihn.

Nach dem 23. Drehtag war Schluss – das Ritual wollte ein Abschlussfest.

Es wäre eigentlich nicht nötig gewesen, denn der Dreh selber war schon ein langes Fest ­– wegen Mathias, wegen den Kindern, wegen Allen und Allem und der Freude am Geglückten. Doch die Kinder genossen an diesem Abend nochmals ihren Mathias, klebten an seinen Lippen, sassen auf seinen Knien und kitzelten ihn. Doch das Ende des Endes kam unweigerlich, denn wir wollten das Versprechen an die Eltern einlösen, dass die Kinder vor Mitternacht zuhause waren.

Die Kinder hängten sich zu Acht an den grossen Bauch vom Mathias mit dicken Tränen in den Augen, weinend und schluchzend. Sie waren verzweifelt und aufgeregt über den Abschied und wohl gleichsam über so viel empfundene Emotionen. Dieses Bild hat mich tief berührt. Ich bin sicher, Mathias war ebenso berührt. Er hat dieses Gefühl nicht lange ausgehalten. Er machte den Kindern deutlich klar, dass sie jetzt zu parieren hätten. Ab die Post!

Die Kinder nahmen es ihm nicht übel.

Die Eltern zuhause waren dann besorgt über die verweinten Augen ihrer Kinder. Wir konnten beruhigen.

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