Saisonale Küche und idyllische Atmosphäre: Der Sternen in Sternenberg bietet Gästen ein Rundumerlebnis – aktuell mit viel Wild.

Marianne Brühwiler bringt fast nichts aus der Ruhe, schon gar nicht ein volles Lokal. «Mir gefällt’s, wenn etwas läuft», sagt die Zürcher Oberländerin, während sie in der Küche den Lernenden über die Schulter schaut und selbst einen Teller anrichtet. Marianne Brühwiler ist die Wirtin des Sternen in Sternenberg. Eine Traditionsbeiz, traumhaft gelegen auf 870 m ü. M., zwischen den malerischen Hügeln des Zürcher Oberlands. Idylle pur. Die Gelassenheit der Wirtin, die den Betrieb seit 1996 führt, wurde in den vergangenen Jahren auf die Probe gestellt. Der Sternen hat bewegte Zeiten hinter sich. 2016 brennt das 200-jährige Haus bis auf die Grundmauern nieder. Kurz vor Weihnachten. Brandursache unbekannt. Das Lokal wird im traditionellen Stil wiederaufgebaut – nur etwas moderner im Innern.

Das Wild kommt direkt aus der Region.

Als alles für den Neustart bereit ist, kommt der Corona-Lockdown. Im Mai 2020 klappt es endlich: Der Sternen empfängt wieder Gäste. Einige Monate später hat Marianne Brühwiler gesundheitliche Probleme. Sie erholt sich zwar schnell, muss aber seither etwas kürzertreten.

Gute Stimmung von der Terrasse bis in die Küche

Die Rückschläge konnten der Wirtin nichts anhaben. Sie ist voller Elan. «Ich mache immer das Beste aus einer Situation und nehme die Dinge so, wie sie sind. Alles andere ist verschwendete Energie», findet sie. Ihr Optimismus überträgt sich auf die Atmosphäre im Lokal. Die Mitarbeiterinnen im Service sind zuvorkommend und nehmen sich Zeit für ihre Gäste sowie deren Wünsche. In der Küche – dem liebsten Wirkungsort der Gastgeberin – herrscht trotz hoher Betriebsamkeit gute Stimmung. Und schliesslich schmeckt man die positive Stimmung. Das Wildgericht mit den hausgemachten Spätzli und der Gemüsegarnitur ist ausgezeichnet. Das Reh ist zart, die Sauce sämig und würzig. Von den goldenen Spätzli gibt es reichlich, und das knackig-bunte Gemüsebouquet überzeugt durch Vielfalt.

Restaurant Sternen in Sternenberg

Wild aus Sternenberger Jagd

Marianne Brühwiler ist im Zürcher Oberland verwurzelt. Ihre Verbundenheit zeigt sich in der Speisekarte. Fleisch, Fisch, Käse, Eier, Milch und Gemüse kommen nach Möglichkeit aus der Region. Das Wild, das aktuell in verschiedenen Varianten angeboten wird, stammt aus der Sternenberger Jagd sowie aus den Nachbarrevieren. «Regionalität und Saisonalität sind mir wichtig. Zudem möchte ich verwerten, was vorhanden ist. Darum lasse ich mich von meinen Lieferanten bei der Menüplanung leiten. Wenn ein Bauer beispielsweise viele Kalbslebern hat, nehme ich diese und mache etwas daraus», erklärt die Köchin. Die Gerichte im Sternen sind gutbürgerlich. Zu den Klassikern gehören Cordon bleu mit Sternenberger Schinken und Käse, Schnitzel mit Pilzrahmsauce und Butternudeln, hausgemachte Chässpätzli oder Fleisch vom heissen Stein. Die Chefin experimentiert auch gerne und verbindet Traditionelles mit asiatischen oder mediterranen Komponenten. «Wir probieren Neues aus, gehen auf Wünsche der Gäste ein und stellen so viele Produkte wie möglich selbst her», bringt Marianne Brühwiler ihre Philosophie auf den Punkt.

Gute Stimmung in der Küche

Erkunden, Schlemmen und Übernachten

Wer im Sternen einkehren möchte, sollte nach Möglichkeit etwas mehr Zeit einplanen. Nicht wegen langer Wartezeiten, sondern wegen der traumhaften Umgebung. Das Gebiet lädt zum Wandern, Biken, Spazieren oder einfach Ausspannen ein. Und wer die Region ausgiebiger erkunden möchte, kann auch die Nacht im Sternen verbringen. Es gibt vier Zimmer sowie zwei Massenschläge. So lässt sich’s entspannt erkunden und geniessen.

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Alle Bilder stammen von Severin Jakob Fotografie AG – herzlichen Dank!

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